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552 Route 32.PALMYRA. Von DamascusSäulenhallen zu werfen, um das Bild dieser grossartigen Anlage
auch von dieser Seite sich einzuprägen.

c. Zu beiden Seiten der Säulenreihe dehnte sich nun die Stadt
aus. Die südöstliche und nordöstliche Seite der Säulenreihe müssen
wir uns mit Gebäuden, vornehmlich Palästen überdeckt denken.
Ueberall, wohin das Auge reicht, sehen wir Spuren von Prachtge-
bäuden
, die mehr oder weniger erhalten sind. Die Strassenläufe
freilich sind dem Auge entzogen, obwohl der Schutt nirgends tief-
liegen
kann, und nur aus der Stellung der Gebäude können wir uns
einen Begriff machen, wie etwa die Nebenstrassen liefen.

Wenn wir den nordöstl. Stadttheil, der von unserem jetziger
Standpunkte aus zur Linken liegt, betrachten, so finden wir eine
Anzahl grösserer Gebäude erhalten und dürfen wohl annehmen, das[dass]
dieselben durch eine Strasse verbunden waren, umsomehr als der
Boden überall mit Bauüberresten, auch Terracotten, bedeckt ist. Be-
vor
wir jedoch wieder den Weg gegen den Tempel hin einschlagen,
wenden wir uns noch etwas nördlich gegen den Berg und stossen
dabei auf die Reste einer alten Stadtmauer, deren Thürme noch
deutlich erkennbar sind. Die ganze Anlage ist römisch und stammt
wohl erst aus der Zeit Justinians ( 565), der die damals schon sehr
verkleinerte Stadt gegen die Araber schützen wollte. Die Wohn-
häuser
des alten Palmyra müssen sich sehr weit gegen O. und S.
ausgedehnt haben, denn die Araber des benachbarten Dorfes er-
zählen
von alten Mauerresten weit draussen. Die Mauer Justinians
läuft bis zum SO. Winkel des Sonnentempels (S. 545). Ausserhalb
derselben gegen den Abhang des Berges hin (N.) erblickt man noch
eine Reihe von zerstörten Grabthürmen (S. 554), ebenso läuft in der
Nähe der Mauer eine Wasserleitung.

Statt dem Mauerlauf zu folgen, wenden wir uns dem ersten
Tempel zu, der auf dieser Seite der Säulenreihe noch erhalten ist.
Es ist ein kleiner viereckiger Bau aus stattlichen Quadern mit je
einem Pilaster auf jeder Ecke. Das Gebälk ist heruntergestürzt,
ebenso das Dach. Das Gebäude ist auf jeder Seite sieben Schritt
lang; das Portal schaut gegen Osten und beweist in seinem jetzigen
Zustande, dass das Ganze ziemlich tief im Boden stecken muss;
die westliche Cellamauer ist zerstört.

Von hier gegen OSO. vorwärts schreitend, gelangen wir eben-
falls
wieder zu den Ueberresten eines kleinen Tempels (oder einer
Kirche). Auf jeder Seite stehen noch drei Säulen; aber bei fünfen
ist das Capital heruntergefallen. Wenn wir wiederum in gerader
Richtung vorwärtsgehen, treffen wir einen schön erhaltenen Tempel,
dessen Vorhalle aus sechs Säulen besteht, von welchen vier in der
Front stehen. Das Ganze ruht sicher auf einem Unterbau, und auch
die nur 0,50m über dem Boden erhabenen Statuenpostamente an den
Säulen beweisen, dass die Basen viel tiefer zu suchen sind; die Säulen
machen jetzt einen entschieden plumpen Eindruck. Das Portal ist ver-
wittert
; die überdachten Fenster an den Seiten sind besser erhalten.